Donnerstag, 29. November 2012

Zeit-Ausstellungs-Tipp



Seit September 2012 findet im Museum für Kommunikation Frankfurt die Ausstellung »TEMPO TEMPO! Im Wettlauf mit der Zeit« statt.
Zeitökonomie, Beschleunigungsprozesse und der Zwang überall Zeit sparen zu müssen bestimmen unser alltägliches Leben und verändern damit auch unser Verhältnis zur Zeit; wie wir Zeit wahrnehmen und gestalten. Zeit wird heute vor allem als ein kostbares und knappes Gut verstanden, was nicht immer so war.
Die Ausstellung geht der Frage nach, wie sich das Zeitbewusstsein und die Zeitordnungen von der Frühen Neuzeit bis heute gewandelt haben.
Die Ausstellung möchte dem Besucher Anregungen zum Nachdenken über den Umgang mit der Zeit geben - denn die Zeit bestimmt letztendlich darüber, wie wir unser Leben verbringen.  

Die Ausstellung hat vom 27.09.2012 – 24.02.2013 in Frankfurt/ Main und danach vom 22.03.2013-01.09.2013  in Berlin jeweils im Museum für Kommunikation geöffnet. Zur jeweiligen Ausstellung findet ein umfassendes Begleitprogramm statt.

Als Begleitpublikation zu dieser Ausstellung ist »Das Zeitsparbuch« im Hermann Schmidt Verlag Mainz erschienen. Es enthält verschiedene Essays, Zitate und einen immerwährenden Wochenkalender, die zum Nachdenken über Zeit und für eine bessere Lebensqualität anregen sollen.  

Mehr im Internet zur Ausstellung:
http://www.mfk-frankfurt.de/nc/ausstellung/aktuell/details/events/2270/p1/detail.html






Dienstag, 27. November 2012

Zeit-Film-Tipp


Copyright: Camino Filmverleih
 
Seit einigen Wochen läuft in den Kinos der Dokumentarfilm des Filmemachers und Autors Florian Opitz »Speed. Auf der Suche nach der verlorenen Zeit«. Wir benutzen immer mehr zeitsparende Technologien und doch fehlt uns ständig Zeit, und wir klagen über Zeitnot und Stress. Opitz begibt sich in diesem Film auf die Suche nach der Zeit, die uns ständig durch die Finger regelrecht zerrinnt, in dem er auf Menschen trifft, die auf der unterschiedlichsten Art und Weise mit dem Thema Zeit zu tun haben. Auch lotet er Alternativen zum beschleunigten Leben aus und stellt sich der Frage, wie wir letztendlich leben wollen.

Zum Film ist ein gleichnamiges Buch erschienen.

Link: http://www.speed-derfilm.de/

Samstag, 29. September 2012

Großelternzeit



Kinder brauchen für ihre Entwicklung Zeit, vor allem Zeit von wichtigen nahestehenden Personen. Dazu zählen nicht nur die Eltern, sondern auch die Großeltern. Die Elternzeit soll durch eine Ausweitung der rechtlichen Rahmenbedingungen zu einer Großelternzeit ausgebaut werden, um flexibler auf die sich wandelnden Lebensalltage und der demografischen Entwicklung reagieren zu können. Dazu wird derzeit ein Gesetzesentwurf vom BMFSFJ ausgearbeitet.
Ausreichend Zeit zu haben ist nichts Selbstverständliches. Familien mit Kindern haben zunehmend Schwierigkeiten ihre verschiedenen Zeiten zu synchronisieren und geraten unter Zeitnot. Berufliche Zeiten, Zeitbedürfnisse von Kindern oder Zeitbedürfnisse von Eltern müssen beispielsweise durch die Familie ausbalanciert werden, was nicht leicht zu bewältigen ist. Oft leiden die Lebensqualität und das Wohlbefinden der verschiedenen Familienmitglieder darunter.
Großeltern werden zukünftig durch ein angehobenes Rentenalter noch voll beruflich tätig sein und damit weniger Zeit für Enkelkinder zur Verfügung haben. Aber auch Lebensentwürfe ändern sich und schon heute genießen Ruheständler ihre  zur  freien Verfügung stehende Zeit zum Reisen, für Weiterbildungen und anderen Dingen, die während der berufstätigen Jahre nicht ohne Weiteres möglich gewesen wären. Weniger Zeit bleibt für die Enkelkinder.
Positiv ist es zu bewerten, dass politische Akteure Zeitnöte und Zeitkonflikte von Familien in ihr Blickfeld rücken. Für mich bleibt es allerdings fraglich, ob wirklich alle Zeiten rechtlich geregelt werden sollten. Das gilt gerade für Zeiten, die doch eigentlich als ganz selbstverständlich im Alltag da sein sollten. Dazu gehören vor allem Zeit für Kinder und Enkelkinder.
Zunehmend könnte man durchaus von einer Verrechtlichung der Zeit sprechen.

Link der Pressemitteilung des BMFSFJ vom 27.09.2012  : BMFSFJ - Pressemitteilungen

Donnerstag, 13. September 2012

Deutsche Post Glücksatlas 2012



 Glücksratgeber überschwemmen den Markt, Jeder sehnt sich nach dem Glück und Glück ist längst ein politisches Thema. Glück ist gesellschaftsfähig geworden und nicht mehr nur eine reine Privatsache.
Wenn es um aktuelle Wohlstandsdebatten geht, dann wird nicht mehr nur der materielle Wohlstand diskutiert, sondern auch das Wohlbefinden und die Zufriedenheit der Menschen.
Anfang 2011 hat sich die Enquete-Kommission „Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität – Wege zu nachhaltigem Wirtschaften und gesellschaftlichem Fortschritt in der Sozialen Marktwirtschaft“ vom Deutschen Bundestag konstituiert, die u.a. auch Fragen um das  gesellschaftliche Wohlergehen und Lebensqualität mit in den Blick nimmt und ganzheitliche Faktoren von Wohlstand zur Ergänzung des Bruttoinlandsproduktes (BIP) entwickeln möchte.

Die Glückforschung hat sich als eine eigene Forschungsrichtung etabliert und jetzt ist der „Deutschte Post Glücksatlas 2012“ erschienen. Die Deutsche Post veröffentlicht damit zum zweiten Mal in Folge eine umfassende Studie zur Untersuchung der Lebenszufriedenheit in Deutschland. Vorgestellt werden die wichtigsten Faktoren, die das Wohlbefinden der Deutschen bestimmen, die sozialen Bedingungen, die zur Lebenszufriedenheit beitragen sowie regionale Unterschiede von Zufriedenheitswerten. Der Glücksatlas möchte so die politischen Diskussionen um Lebensqualität und Wohlbefinden mit aktuellen wissenschaftlichen Daten unterstützen.
Glücklich machen demnach vor allem Gesundheit, Partnerschaft und Freunde. Scheidung, Tod des Partners und Arbeitslosigkeit hingegen sind wahre Glückshemmnisse. 
Quelle: Deutsche Post Glücksatlas 2012
In Hamburg sind die Menschen am glücklichsten und am unzufriedensten sind sie in Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern.

Quelle: Deutsche Post Glücksatlas 2012


Allerdings ist in diesen politischen Diskussionen bzw. wissenschaftlichen Untersuchungen zum Glück bzw. zur Lebenszufriedenheit die Zeit als Dimension oft noch unentdeckt bzw. wird nicht explizit heraus gearbeitet. Doch wie wir Zeit wahrnehmen, was wir in der Zeit tun oder, ob wir selbst über unsere Zeit bestimmen können, bestimmt auch unser Wohlbefinden und unsere Lebensqualität. Zeitpolitische Diskussionen um Zeitwohlstand, die als zeitliche Komponente von Lebenszufriedenheit verstanden wird, machen das deutlich. Unser Glück wird eben auch über Zeit bestimmt.
Wenn wir Zeit mit Dingen verbringen können, die uns wichtig sind oder uns etwas bedeuten, wenn wir unsere Zeit selbst einteilen können und selbst für unsere Zeit Verantwortung übernehmen, macht uns das zufrieden und hat Auswirkungen auf unsere Lebensqualität und unser Wohlbefinden.

Links für mehr Informationen: