Quelle: NASA |
Die Nacht ist die Zeit zwischen
dem Sonnenuntergang und Sonnenaufgang. Die Zeitdauer der Nacht hängt von der
geografischen Breite des Ortes und von der jeweiligen Jahreszeit ab. Am Äquator
dauert eine Nacht immer 12 Stunden lang. In unseren Breiten ist die Nacht um
den 21.6. (kalendarischer Sommeranfang) herum am kürzesten und um den 2.12. (kalendarischer
Winteranfang) am längsten. Die Nacht als etwas periodisches ist höchst
natürlich, die aus der Rotation der Erde um ihre eigene Achse entsteht.
In zahlreichen interdisziplinären
Themenkreisen wird die Nacht als Phänomen behandelt bzw. wissenschaftlich
untersucht: Philosophie, Psychologie,
Astronomie, Kunst, Chronobiologie, Kulturwissenschaften, etc.
Die Nacht bedeutet naturgemäß Dunkelheit, denn der Tag bringt das
Licht. Ohne Licht gäbe es keine Dunkelheit und ohne Dunkelheit würde es kein
Licht geben. Die Nacht ist die Gegenzeit des Lichtes, hat eine reichhaltige
Kulturgeschichte und war einst vom Tag strikt getrennt. Sie hat etwas
gefährliches oder bedrohliches an sich und ist eine Zeit der Ängste, der bösen
Geister, des Verbrechens und des Aberglaubens. Im 'Schutze der Dunkelheit' ist
sie aber auch eine Zeit persönlicher Freiheiten sowie des Schlafes und des
Traumes.
Für Maler, Fotografen, etc. übt die Nacht seit
jeher eine immerwährende Faszination aus.
Lange Nächte sind in, denn viele Menschen haben das Bedürfnis, sich
die Nacht als Erlebniszeitraum für Vergnügungen zu erschließen; Nächte sind
schließlich 'bunter' als Tage.
In einer globalisierten und digitalen 24/7 Gesellschaft beklagen wir andererseits
den Verlust der Nacht durch Licht- und Lärmverschmutzung. Aufgrund immer heller
werdender künstlicher Beleuchtung können wir kaum noch den Sternenhimmel sehen.
Mensch und Tier leiden unter der Zerstörung des Tag- und Nacht-Rhythmus. Fotografen
pilgern des Nachts zu den noch wenigen dunklen Orten dieser Erde, um ungestört
den Nachthimmel fotografieren zu können. Das künstliche Licht der Nacht ist zu
einer der 'dunklen' Seiten der Nacht geworden. Zunehmende Nachtarbeit und Lärm
durch Straßen-, Flug- und Bahnverkehr stören die Nachtruhe ebenso. Auch das
Smartphone raubt uns durch ihre Bestrahlung mit kurzwelligem Licht und
ständiger Erreichbarkeit die Erholung der Nacht. Die Grenzen zwischen Tag und
Nacht lösen sich zunehmend auf.
Literatur:
Schlör, Joachim (1994):
Nachts in der großen Stadt. Paris, Berlin, London 1840 - 1930.
Schivelbusch,
Wolfgang (2004): Lichtblicke. Zur Geschichte der künstlichen Helligkeit im 19.
Jahrhundert. Frankfurt/ Main.
Schwibbe
Gudrun, Bendix Regina (Hrsg.) (2004): Wege in andere Welten.Göttingen
Ekirch,
Roger A. (2006): In der Stunde der Nacht. Eine Geschichte der Dunkelheit.
Bergisch Gladbach.
Posch
Thomas, Freyhoff Anja, Uhlmann Thomas (Hrsg.) (2010): Das Ende der Nacht. Die
globale Lichtverschmutzung und ihre Folgen. Weinheim.
Friese,
Heinz-Gerhard(2011): Die Ästhetik der Nacht. Eine Kulturgeschichte. Reinbek bei
Hamburg.
Husslein-Arvo, Agnes u.a. (Hrsg.) (2012): Die Nacht im Zwielicht. Kunst
von der Romantik bis heute. München, London, New York.
Bogard, Paul
(2014): Die Nacht: Reise in eine verschwindende Welt. München.
Fischer,
Ernst Peter(20015): Durch die Nacht. Eine Naturgeschichte der Dunkelheit.
München.
Links:
http://www.lichtverschmutzung.de/
https://www.youtube.com/watch?v=_YuYz1f6650
(Video Lichtverschmutzung)
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