Freitag, 9. Juni 2017

Schlafloses Deutschland?



Der aktuelle DAK-Gesundheitsreport 2017 "Deutschland schläft schlecht – ein unterschätztes Problem" zeigt, dass immer mehr Menschen nicht richtig Ein-  bzw. Durchschlafen können. Laut dieser repräsentativen Studie leiden 80 Prozent der Erwerbstätigen unter Schlafproblemen und jeder zehnte Arbeitnehmer sogar unter schweren Schlafstörungen. Seit 2010 ist der Anteil der von Ein- und Durchschlafgeplagten um 66 Prozent angestiegen und schwere Schlafstörungen nahmen um 60 Prozent zu. Folgen sind Tagesmüdigkeit und Erschöpfung: 43 Prozent sind bei der Arbeit müde und 31 Prozent regelmäßig erschöpft. Fehltage aufgrund von Schlafstörungen stiegen laut Studie um 70 Prozent an. Aber nur 30% der Erwerbstätigen mit schweren Schlafstörungen lassen sich auch tatsächlich ärztlich behandeln. Vielmehr wird zur Selbstmedikation gegriffen. Jeder Zweite kauft sich in der Apotheke seine Schlafmittel ohne Rezept.

Ursachen dieser starken Zunahme von Schlafproblemen sind laut DAK-Report sowohl in den Arbeitsbedingungen auszumachen, wie u.a. starker Termin- und Leistungsdruck, Überstunden, Nacht- bzw. Schichtarbeit und ständige Erreichbarkeit, als auch bei den Erwerbstätigen selbst, die sich nicht die Zeit gönnen, abends abzuschalten und sich auf die Nachtruhe einzustellen. 83 Prozent schauen vor dem Einschlafen fern, 68 Prozent benutzen am Abend den eigenen Laptop oder das Smartphone[1] und jeder Achte kümmert sich nach Feierabend noch um berufliche Belange.



Quellen:https://www.dak.de/dak/download/pressemeldung-gesundheitsreport-2017-1885292.pdf  sowie https://www.dak.de/dak/download/gesundheitsreport-2017-1885298.pdf






[1] Der hohe Blauanteil im Licht dieser Bildschirme beeinträchtigt die Melatoninproduktion und damit den Schlaf, weshalb viele Schlafforscher ausdrücklich von einer späten Nutzung dieser Geräte abraten.

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