Samstag, 24. Juni 2017

So schläft Deutschland





Neben dem DAK-Gesundheitsreport, der sich dem Schwerpunktthema Schlafstörungen widmet, ist in diesem Jahr der beurer Schlafatlas 2017 erschienen.
Für die beurer Schlafstudie wurde eine repräsentative Stichprobe über 17-Jähriger aus der Gesamtbevölkerung zu ihren Schlafgewohnheiten befragt. 222 der Probanden nahmen zusätzlich an einer Begleitstudie teil, an der die Firma Beurer einen von ihr hergestellten Schlafsensor (SE 80 SleepExpert), der Vergleiche zwischen dem subjektivem Schlafempfinden und objektiven Schlafmessdaten ermöglicht, von einem schlafwissenschaftlichen Institut anwenden ließ. Zudem wurden zusätzlich anhand von Daten des Sozioökonomischen Panels regionale Unterschiede im Schlafverhalten der Deutschen geprüft. Laut beurer Schlafstudie bewerten die Deutschen im Durchschnitt ihren Schlaf mit 6,9 Punkten auf einer Skala von 0 bis 10 als gut.15 Prozent der Befragten waren mit ihrem Schlaf unzufrieden.
Hier einige ausgewählte Ergebnisse:
In kleineren Orten schlafen Menschen besser (7,6) als in größeren. Schüler beurteilten ihren Schlaf (7,7) am besten. Ältere über 60   bewerteten ihren Schlaf etwas besser als Menschen zwischen 30 und 60 Jahren. Zwischen Männern und Frauen wurden keine wesentlichen Unterschiede in der Bewertung ihrer Schlafqualität festgestellt.
Berufstätige beklagten mehr Schlafmangel als Nichtberufstätige – fast 40 Prozent von ihnen wünschten sich mehr Schlaf. Als wichtigsten Grund für schlechten Schlaf gaben sie "Stress während der Arbeit" an. Sie gingen an Werktagen später zu Bett als Nichtberufstätige und brauchen länger, um abzuschalten und zur Ruhe zu kommen. Am Wochenende blieben sie länger im Bett. Als unzureichend bewerteten vor allem Erwerbstätige mit Samstags- und Sonntagsarbeit, Schicht-, Nacht- und Bereitschaftsdienst ihren Schlaf.
Nicht nur äußere Faktoren beeinträchtigen den Schlaf, sondern auch individuelles Verhalten vor dem Zu-Bett-Gehen wie Smartphone- und TV-Nutzung. 85 Prozent der Befragten verbrachten die letzte Stunde vor dem Zubettgehen vor dem TV-Gerät.
Als Indikator für Schlafmangel und Übermüdung sehen die Autoren den regelmäßigen Wunsch von 31 Prozent der Deutschen, länger zu schlafen. 31 Prozent fühlten sich morgens matt, klagten über Anlaufschwierigkeiten am Morgen und 30 Prozent nickten tagsüber unfreiwillig ein.
In der Beurer-Schlafstudie wurde auch die Schlafqualität in den deutschen Regionen ermittelt. Hierfür wurden zusätzlich Daten des Sozioökomischen Panels herangezogen.
Beispielsweise gingen Berliner abends am frühesten ins Bett (21:43). In Rheinland-Pfalz standen die Menschen morgens am frühesten auf (6:35).
Im Dorf schläft es sich besser als in der Stadt und im Norden Deutschlands schläft man länger und besser als im Süden. Während 43 Prozent der Bayern den "Wunsch nach mehr Schlaf" angaben, waren es in Rheinland-Pfalz nur 19 Prozent. Am zufriedensten mit dem Schlaf war man in Bremen und am unzufriedensten in Berlin.
Die Deutschen schätzen ihren Schlaf besser ein, als er ist. Sie schätzen ihre absolute Schlafdauer durchschnittlich auf 6:54 Stunden, tatsächlich ergibt sich aber nur eine reine Schlafdauer von 6 Stunden. 11,3 Prozent der Teilnehmer brauchten länger als 40 Minuten um einzuschlafen und 30,5 Prozent haben mehr als acht Schlafunterbrechungen.

Weitere Informationen zum beurer Schlafatlas gibt es im Internet: http://www.schlafatlas.de/study.php und in: Feld Michael, Young Peter (2017): beurer Schlafatlas 2017. So schläft Deutschland. München.

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