Neben dem DAK-Gesundheitsreport, der
sich dem Schwerpunktthema Schlafstörungen widmet, ist in diesem Jahr der beurer
Schlafatlas 2017 erschienen.
Für die beurer Schlafstudie wurde eine
repräsentative Stichprobe über 17-Jähriger aus der Gesamtbevölkerung zu ihren
Schlafgewohnheiten befragt. 222 der Probanden nahmen zusätzlich an einer Begleitstudie
teil, an der die Firma Beurer einen von ihr hergestellten Schlafsensor (SE 80
SleepExpert), der Vergleiche zwischen dem subjektivem Schlafempfinden und objektiven
Schlafmessdaten ermöglicht, von einem schlafwissenschaftlichen Institut
anwenden ließ. Zudem wurden zusätzlich anhand von Daten des Sozioökonomischen
Panels regionale Unterschiede im Schlafverhalten der Deutschen geprüft. Laut
beurer Schlafstudie bewerten die Deutschen im Durchschnitt ihren Schlaf mit 6,9
Punkten auf einer Skala von 0 bis 10 als gut.15 Prozent der Befragten waren mit
ihrem Schlaf unzufrieden.
Hier einige ausgewählte Ergebnisse:
In kleineren Orten schlafen Menschen besser (7,6) als in größeren. Schüler beurteilten ihren Schlaf (7,7)
am besten. Ältere über 60 bewerteten ihren Schlaf etwas besser als Menschen
zwischen 30 und 60 Jahren. Zwischen Männern
und Frauen wurden keine wesentlichen Unterschiede in der Bewertung ihrer
Schlafqualität festgestellt.
Berufstätige
beklagten mehr
Schlafmangel als Nichtberufstätige – fast 40 Prozent von ihnen wünschten sich mehr
Schlaf. Als wichtigsten Grund für schlechten Schlaf gaben sie "Stress
während der Arbeit" an. Sie gingen an Werktagen später zu Bett als
Nichtberufstätige und brauchen länger, um abzuschalten und zur Ruhe zu kommen. Am
Wochenende blieben sie länger im Bett. Als unzureichend bewerteten vor allem
Erwerbstätige mit Samstags- und Sonntagsarbeit, Schicht-, Nacht- und
Bereitschaftsdienst ihren Schlaf.
Nicht nur äußere Faktoren
beeinträchtigen den Schlaf, sondern auch individuelles Verhalten vor dem
Zu-Bett-Gehen wie Smartphone- und TV-Nutzung. 85 Prozent der Befragten verbrachten
die letzte Stunde vor dem Zubettgehen vor dem TV-Gerät.
Als Indikator für Schlafmangel und
Übermüdung sehen die Autoren den regelmäßigen Wunsch von 31 Prozent der
Deutschen, länger zu schlafen. 31 Prozent fühlten sich morgens matt, klagten
über Anlaufschwierigkeiten am Morgen und 30 Prozent nickten tagsüber
unfreiwillig ein.
In der Beurer-Schlafstudie wurde auch die
Schlafqualität in den deutschen Regionen ermittelt. Hierfür wurden zusätzlich
Daten des Sozioökomischen Panels herangezogen.
Beispielsweise gingen Berliner abends am
frühesten ins Bett (21:43). In Rheinland-Pfalz standen die Menschen morgens am
frühesten auf (6:35).
Im Dorf schläft es sich besser als in
der Stadt und im Norden Deutschlands schläft man länger und besser als im Süden.
Während 43 Prozent der Bayern den "Wunsch nach mehr Schlaf" angaben, waren
es in Rheinland-Pfalz nur 19 Prozent. Am zufriedensten mit dem Schlaf war man in
Bremen und am unzufriedensten in Berlin.
Die Deutschen schätzen ihren Schlaf besser
ein, als er ist. Sie schätzen ihre absolute Schlafdauer durchschnittlich auf
6:54 Stunden, tatsächlich ergibt sich aber nur eine reine Schlafdauer von 6
Stunden. 11,3 Prozent der Teilnehmer brauchten länger als 40 Minuten um
einzuschlafen und 30,5 Prozent haben mehr als acht Schlafunterbrechungen.
Weitere
Informationen zum beurer Schlafatlas gibt es im Internet: http://www.schlafatlas.de/study.php
und in: Feld Michael, Young Peter (2017): beurer Schlafatlas 2017. So schläft Deutschland.
München.
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