Es gibt eine Gruppe von Sprachen, die „zukunftslos“ genannt werden, u.a. gehören die deutsche Sprache,
Mandarin, Japanisch, Finnisch oder Schwedisch dazu.
In dieser Gruppe ist es grammatikalisch möglich und richtig, auch in der Gegenwartsform über
die Zukunft zu reden (z.B. „Ich lese
morgen ein Buch.“)
In einer anderen Gruppe (z.B. Englisch, Griechisch, Französisch, Italienisch oder Albanisch) von Sprachen ist es „Pflicht“ die Zukunftsform zu benutzen, wenn man sich sprachlich korrekt auf zukünftige Ereignisse beziehen möchte (z.B. „Ich werde morgen ein Buch lesen“).
In einer anderen Gruppe (z.B. Englisch, Griechisch, Französisch, Italienisch oder Albanisch) von Sprachen ist es „Pflicht“ die Zukunftsform zu benutzen, wenn man sich sprachlich korrekt auf zukünftige Ereignisse beziehen möchte (z.B. „Ich werde morgen ein Buch lesen“).
In Experimenten wurde untersucht, wie sich dieser Sprachgebrauch in
Hinsicht auf zukünftiges Verhalten auswirkt. Zukunftsorientiertes Verhalten
erfordert Selbstkontrolle und Durchhaltevermögen, was mit ‚Geduld haben‘ in Verbindung gesetzt wird und generell mit einer
gesünderen Lebensweise und mit Erfolg im Leben einhergeht (vgl. Sutter 2014).
Chen stellte die Hypothese auf, dass in „zukunftslosen“ Sprachen die Zukunft näher an die Gegenwart heranrückt, dass heißt als zeitlich näher wahrgenommen wird. Das erleichtert das Warten auf die Ereignisse in der Zukunft und es fällt leichter heute auf etwas zu verzichten, um morgen gesünder, erfolgreicher zu sein oder mehr zu haben.
Wird die Zukunft sprachlich von der Gegenwart weggerückt, dann entfernt sich auch die Zukunft gedanklich weiter von der Gegenwart und sie wird als unsicherer wahrgenommen. Wenn etwas in der Zukunft als unsicherer gilt, dann ist es auch weniger attraktiv darauf zu warten oder hinzuarbeiten, und es werden weniger zukunftsorientierte Handlungen gewählt. Damit hat die Grammatik einer Sprache Einfluss auf die Entscheidungen und das Verhalten, bei denen ein Abwägen zwischen einem Nutzen in der Gegenwart oder der Zukunft notwendig ist.
Basierend auf Daten einer fast weltweit durchgeführten Studie stellte Chen fest, dass Menschen, die eine zukunftslose Sprache sprechen, häufiger Geld sparen, als die der anderen Sprachgruppe. Für europäische Länder stellte Chen fest, dass die erstere Gruppe auch gesünder lebt.
Einwände gegen diese Erkenntnisse von Chan gibt es dahingehend, dass nicht die Sprache die Entscheidungen und das Verhalten beeinflusse, sondern mehr die Kultur, in der die Sprache nur ein Bestandteil ist.
Matthias Sutter hat in einer Untersuchung versucht, diese kulturellen Unterschiede einzugrenzen, in dem er Grundschulkinder ein und derselben Stadt (Meran) untersucht hat. Hier wird fast zu gleichen Anteilen Deutsch und Italienisch gesprochen, die Menschen sind aber der gleichen Kultur ausgesetzt. Damit zeigte er, dass die Sprache zwar ein Teil der Kultur ist, diese aber Einfluss auf zukünftiges Verhalten (Geduld) haben kann.
Chen stellte die Hypothese auf, dass in „zukunftslosen“ Sprachen die Zukunft näher an die Gegenwart heranrückt, dass heißt als zeitlich näher wahrgenommen wird. Das erleichtert das Warten auf die Ereignisse in der Zukunft und es fällt leichter heute auf etwas zu verzichten, um morgen gesünder, erfolgreicher zu sein oder mehr zu haben.
Wird die Zukunft sprachlich von der Gegenwart weggerückt, dann entfernt sich auch die Zukunft gedanklich weiter von der Gegenwart und sie wird als unsicherer wahrgenommen. Wenn etwas in der Zukunft als unsicherer gilt, dann ist es auch weniger attraktiv darauf zu warten oder hinzuarbeiten, und es werden weniger zukunftsorientierte Handlungen gewählt. Damit hat die Grammatik einer Sprache Einfluss auf die Entscheidungen und das Verhalten, bei denen ein Abwägen zwischen einem Nutzen in der Gegenwart oder der Zukunft notwendig ist.
Basierend auf Daten einer fast weltweit durchgeführten Studie stellte Chen fest, dass Menschen, die eine zukunftslose Sprache sprechen, häufiger Geld sparen, als die der anderen Sprachgruppe. Für europäische Länder stellte Chen fest, dass die erstere Gruppe auch gesünder lebt.
Einwände gegen diese Erkenntnisse von Chan gibt es dahingehend, dass nicht die Sprache die Entscheidungen und das Verhalten beeinflusse, sondern mehr die Kultur, in der die Sprache nur ein Bestandteil ist.
Matthias Sutter hat in einer Untersuchung versucht, diese kulturellen Unterschiede einzugrenzen, in dem er Grundschulkinder ein und derselben Stadt (Meran) untersucht hat. Hier wird fast zu gleichen Anteilen Deutsch und Italienisch gesprochen, die Menschen sind aber der gleichen Kultur ausgesetzt. Damit zeigte er, dass die Sprache zwar ein Teil der Kultur ist, diese aber Einfluss auf zukünftiges Verhalten (Geduld) haben kann.
Literaturhinweise:
Oaten Megan, Cheng Ken (2006): Improved
self-control: The benefits of a regular program of academic study. In: Basic
and Applied Social Psychology. Vol. 28. S. 1-16.
Oaten Megan, Cheng Ken (2007): Improvements in
self-control from financial monitoring. In: Journal of Economic Psychology.
Vol. 28. S. 487-501.
Sutter, Matthias (2014): Die Entdeckung
der Geduld – Ausdauer schlägt Talent. Salzburg.
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